Die ersten Schritte für Existenzgründer…was ist besonders wichtig – Teil 2/2

Hier gibt es Teil 2 unseres HowTo’s zum Thema Existenzgründung. Teil 1 findet hier

Wie hoch das Kapital ausfallen muss, kommt auf das Vorhaben an. Wird Material benötigt, die Ausstattung für das Büro, vielleicht ein Warenlager, Kaution für die Miete, Umbaumaßnahmen, etc. Rücklagen für die Anlaufphase sind nötig. Diese kann unter Umständen mehrere Monate dauern und muss finanziell überbrückt werden. Wie hoch sind die laufenden Kosten? Dabei dürfen die monatlichen Lebenshaltungskosten nicht außer Acht gelassen werden. Eine realistische Einschätzung, ob die Einnahmen aus Ihrer beruflichen Selbständigkeit reichen, die privaten und betrieblichen Kosten zu decken schützt vor bösen Überraschungen und dem möglichen finanziellen Ruin.

Wenn feststeht wie viel Geld für den Start nötig ist, ist zu klären wie hoch ist das Eigenkapital, das aufgebracht werden kann. Besteht die Möglichkeit sich privat Geld zu leihen? Ein Gesellschafter, der sich am Unternehmen beteiligt wäre auch eine Überlegung. Ein Vergleich der Kreditkonditionen bei Banken und Sparkassen sollte vor dem Abschluss angestellt werden. Dabei sind Förderprogramme für Existenzgründer, die der Bund und die Bundesländer zur Verfügung stellen, zu berücksichtigen. Wichtig ist die Entwicklung von einem Finanzierungsplan. Alle Förderprogramme, die der Bund, die Länder und die EU bieten, sind in der Förderdatenbank des Bundes zu finden.

Der Start für das Vorhaben fällt mit der Anmeldung beim Gewerbeamt als Selbstständiger oder Freiberufler und der Beantragung einer Steuernummer beim Finanzamt. Es ist vorab hilfreich bei der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer zu fragen, ob weitere Formalitäten erledigt werden müssen. Von der kommunalen Wirtschaftsförderung oder Gründerinitiative gibt es Serviceangebote, die gut zu nutzen sind. Werden besondere Voraussetzungen, Nachweise, behördliche Zulassungen oder Genehmigungen benötigt? Die Fragen beantwortet der Behördenwegweiser, der zu den zuständigen Behörden vor Ort führt.

Liegt die Steuernummer vor, können Rechnungen gestellt werden, womit der Grundstein zum Geld verdienen gelegt ist. Kurz nach der Gründung schickt das Finanzamt einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Die Angaben zur Rechtsform und den voraussichtlichen Umsätzen und Gewinnen sind die Basis für die Berechnung vom Finanzamt für die ersten Steuerforderungen. Die Pflicht gegenüber dem Finanzamt sollte von Anfang bewusst und verinnerlicht sein. Am besten hilft ein Steuerberater, welche steuerlichen Pflichten, Buchführung und Jahresabschluss nötig sind.

Es gibt keine Versicherung für das unternehmerische Risiko, aber eine Einschränkung. Die erste ist ein gut durchdachter Businessplan, die zweite sind Versicherungen. Sie können für betriebliche Risiken wie Einbruch, Feuer, Maschinenschaden oder Fahrlässigkeit abgeschlossen werden, die greifen wenn Haftungsansprüche aus den Risiken entstehen. Ganz wichtig ist die persönliche Vorsorge. Beruflich Selbstständige können auf verschiedene Arten für Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit und Unfall vorsorgen. Die Krankenkasse ist zu informieren, unter bestimmten Umständen besteht die Möglichkeit bei der Agentur für Arbeit eine Arbeitslosenversicherung für Selbständige abzuschließen. Bezüglich der Altersvorsorge ist die Deutschen Rentenversicherung ein möglicher Ansprechpartner sowie die Verbraucherzentrale des eigenen Bundeslandes oder die Stiftung Warentest.

Wer ein Unternehmen startet, sieht sich neuen Aufgaben gegenüber. Geeignete Informations- und Beratungsangebote sollten daher weiterhin genutzt werden. Informationsdefizite gilt es zu vermeiden, da sie das Start-up schnell zum Kippen bringen können. Hilfestellung bietet auch die Beratungsförderung des Bundes.

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